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Es ist nicht egoistisch, sich um sich selbst zu kümmern

Es ist nicht egoistisch, sich um sich selbst zu kümmern

ATERIMA CARE: Warum ist es so wichtig, sich regelmäßige Pausen von der Pflege zu gönnen? 

Sabrina Brandt-Witte: Es ist entscheidend, dass die pflegenden Angehörigen regelmäßige Pausen einlegen, um sich körperlich und geistig zu erholen. Kontinuierliche Pflege kann zu Erschöpfung und Burnout führen, was letztlich die Qualität der Pflege beeinträchtigt. Pausen helfen, neue Energie zu schöpfen und die eigene Gesundheit zu erhalten. Ohne diese Erholungspausen besteht die Gefahr, dass Pflegepersonen ihre Aufgaben nicht mehr effektiv erfüllen können, was sowohl ihnen selbst als auch den Pflegebedürftigen schadet. 

AC: Welche psychologischen Auswirkungen hat es, wenn Pflegepersonen keine Auszeiten nehmen? 

Sabrina Brandt-Witte: Ohne regelmäßige Auszeiten steigt das Risiko für psychische Probleme wie Depressionen und Angststörungen. Der Mangel an sozialer Interaktion und Freizeitaktivitäten kann zu Isolation und Einsamkeit führen, was die emotionale Belastung verstärkt. Es ist wichtig, sich Zeit für soziale Beziehungen und persönliche Interessen zu nehmen. Soziale Unterstützung ist ein wesentlicher Schutzfaktor gegen psychischen Stress und kann das allgemeine Wohlbefinden erheblich verbessern. 

AC: Wie beeinflusst die körperliche Gesundheit die Fähigkeit einer Pflegeperson, ihre Aufgaben zu erfüllen? 

Sabrina Brandt-Witte: Die körperliche Gesundheit ist eng mit dem psychischen Wohlbefinden verbunden. Regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf sind essentiell. Ein gesunder Körper unterstützt das Gehirn und reduziert Stress, Angst und depressive Symptome. Pflegepersonen sollten darauf achten, sich körperlich fit zu halten. Darüber hinaus hilft körperliche Aktivität, den Geist zu klären und die Stimmung zu verbessern, was die Fähigkeit zur Bewältigung der täglichen Herausforderungen stärkt. 

AC: Welche Rolle spielt die berufliche Erfüllung in der Balance zwischen Pflege und persönlichem Wohlbefinden? 

Sabrina Brandt-Witte: Berufliche Erfüllung gibt Pflegepersonen ein Gefühl der Zweckmäßigkeit und Selbstwert. Es bietet nicht nur finanzielle Stabilität, sondern auch Zufriedenheit und Glück. Eine gute Work-Life-Balance ist wichtig, um langfristig sowohl im Beruf als auch in der Pflege erfolgreich und zufrieden zu sein. Wenn Pflegepersonen ihre beruflichen Ziele und Interessen verfolgen können, fördert dies ihr gesamtes Lebensglück und hilft, eine Burnout-Symptomatik zu verhindern. 

AC: Was können Pflegepersonen tun, um ihre geistige Ausgeglichenheit zu fördern? 

Sabrina Brandt-Witte: Pflegepersonen sollten sich Zeit für Hobbys, Meditation und andere Praktiken nehmen, die ihnen innere Ruhe und Resilienz bringen. Es ist wichtig, eine Struktur im Tagesablauf zu haben und regelmäßig Aktivitäten einzuplanen, die Freude und Entspannung bringen. Solche Aktivitäten unterstützen die geistige Gesundheit und bieten einen Ausgleich zu den oft stressigen Pflegeaufgaben. Sich selbst zu pflegen, indem man seine Interessen und Leidenschaften verfolgt, kann die innere Stärke und Zufriedenheit erheblich steigern. 

AC: Warum ist Selbstfürsorge so essentiell für Pflegepersonen und wie können sie diese in ihren Alltag integrieren? 

Sabrina Brandt-Witte: Selbstfürsorge bedeutet, sich um die eigenen Bedürfnisse zu kümmern, um die physische, emotionale und mentale Gesundheit zu erhalten. Dies verhindert Erschöpfung und Burnout und führt langfristig zu besserer Pflege der Angehörigen. Pflegepersonen sollten bewusst Zeit für sich selbst einplanen, um Energie aufzutanken und sich zu regenerieren. Dies kann durch kleine tägliche Rituale oder regelmäßige Auszeiten geschehen. Selbstfürsorge sollte als notwendiger Teil der täglichen Routine angesehen werden, ähnlich wie das Zähneputzen oder das Einhalten von Mahlzeiten. 

AC: Vielen Dank für Ihre wertvollen Einblicke. Haben Sie abschließend noch einen Rat für unsere Leser? 

Sabrina Brandt-Witte: Ja, denken Sie daran, dass es nicht egoistisch ist, sich um sich selbst zu kümmern. Im Gegenteil, es ist ein wichtiger Schritt, um langfristig eine gute Pflege für Ihre Angehörigen sicherzustellen. Nur wenn Sie gut für sich selbst sorgen, können Sie auch gut für andere da sein. Pflegen Sie Ihre sozialen Kontakte, treiben Sie regelmäßig Sport und gönnen Sie sich Freizeitaktivitäten, die Ihnen Freude bereiten. Diese Selbstfürsorge ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen und erfüllenden Pflegeerfahrung.  


Sabrina Brandt-Witte betreibt eine tiefenpsychologisch fundierte psychotherapeutische Praxis und ist seit 2013 in dieser freien Praxis tätig. Zusätzlich arbeitete sie als Therapeutin im EVBZ Steinhöring und hat Erfahrung in verschiedenen Einrichtungen, darunter der jugendpsychiatrischen Tagesklinik und Ambulanz der Klinik Hochried in Murnau sowie in der Klinik für psychotherapie am Josefinum in Augsburg. Ihre Fachkompetenz liegt in der psychotherapeutischen Arbeit. Zu ihren Schwerpunkten gehören die Behandlung emotionaler Störungen, Zwangsstörungen, Ängste, Depressionen, Bindungsstörungen, Geschwisterrivalität sowie eine spezialisierte Betreuung von Kindern mit stark ausgeprägtem ADHS. 


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