
Sicherer Sommer für Senioren – wie Sie Ihre Angehörige vor Hitze schützen!
Der Sommer ist für viele von uns eine Zeit für Spaziergänge, Gartenpartys und warme Abende im Freien. Für ältere Menschen kann diese Jahreszeit jedoch ein echtes Risiko darstellen. Mit zunehmendem Alter verliert der Körper die Fähigkeit, effektiv mit hohen Temperaturen umzugehen. Er kühlt langsamer ab, das Durstgefühl ist schwächer, und chronische Krankheiten sowie Medikamente erhöhen zusätzlich das Risiko für Überhitzung, Dehydration oder Hitzschlag.
Die Begleitung von Senioren im Sommer erfordert besondere Achtsamkeit, Planung und Wissen. Dieser Ratgeber hilft Ihnen, die Sicherheit und das Wohlbefinden älterer Menschen mit Sorgfalt, Ruhe und einem professionellen Ansatz zu gewährleisten.
Warum Senioren hitzeanfälliger sind
Mit zunehmendem Alter kommt der Körper schlechter mit hohen Temperaturen zurecht. Eine im Journal of Applied Physiology veröffentlichte Studie zeigt, dass Menschen über 65 Jahren bei extremer Hitze einen stärkeren Anstieg der Körpertemperatur aufweisen als jüngere Personen. Gründe dafür sind unter anderem eine verminderte Schweißproduktion und eine schwächere Durchblutung der Haut – Schlüsselmechanismen für die Körperkühlung.
Zusätzlich haben Senioren oft ein geschwächtes Durstgefühl und ein geringeres Blutvolumen, was es ihnen noch schwerer macht, eine normale Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Es wird geschätzt, dass die Fähigkeit zur Wärmeregulierung mit jeder Lebensdekade im Durchschnitt um einige Prozent abnimmt.
Häufigste Risikofaktoren bei Senioren:
• Chronische Dehydration
• Einnahme von Diuretika, blutdrucksenkenden Mitteln oder Antidepressiva
• Herzkrankheiten, Diabetes, Niereninsuffizienz
• Eingeschränkte Beweglichkeit
• Soziale Isolation und mangelnde Unterstützung
Anzeichen von Überhitzung erkennen – wann sofort handeln?
Frau Anna bemerkte, dass ihr 78-jähriger Vater, normalerweise gesprächig und energiegeladen, an diesem Tag schläfrig im Sessel saß, obwohl es erst Mittag war. Seine Schläfrigkeit und Apathie beunruhigten sie. Als sie sanft die Haut an seinem Unterarm drückte, blieb diese einige Sekunden lang verformt – dies ist eines der charakteristischen Anzeichen von Dehydration. Dank der schnellen Reaktion der Tochter, die ihrem Vater Wasser gab und ihn mit feuchten Umschlägen abkühlte, konnte eine Verschlechterung des Zustands verhindert werden.
Erste Warnsignale:
• Trockener Mund, seltenes Wasserlassen
• Müdigkeit, Apathie, Reizbarkeit
• Blässe oder Rötung der Haut
• Kopfschmerzen und Schwindel
• Übelkeit
Symptome, die sofortige medizinische Hilfe erfordern:
• Körpertemperatur über 38°C
• Schneller oder schwacher Puls
• Beschleunigte Atmung
• Bewusstseinsstörungen, Desorientierung
• Erbrechen, Durchfall
• Haut heiß und trocken oder umgekehrt – kalt und feucht
Trinkstrategie – die Grundlage der Sicherheit
Mit dem Alter nimmt die Fähigkeit des Körpers, Durst zu empfinden, ab, und das Risiko einer Dehydration steigt erheblich. Nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) sollten ältere Menschen täglich etwa 30 ml Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen. Für eine Person, die 70 kg wiegt, bedeutet dies etwa 2,1 Liter pro Tag. Bei hohen Temperaturen oder erhöhter körperlicher Aktivität sollte diese Menge um weitere 0,5–0,75 Liter erhöht werden.
Eine in Deutschland an einer Gruppe selbstständig zu Hause lebender älterer Menschen durchgeführte Studie („Fluid intake of community-living, independent elderly in Germany“) zeigte jedoch, dass viele Senioren nicht einmal das minimale Flüssigkeitsniveau erreichen – oft trinken sie weniger als 1 Liter pro Tag. Ein solcher Mangel kann zu Schläfrigkeit, Konzentrationsschwäche, Blutdruckabfall und in extremen Fällen zu einem Krankenhausaufenthalt führen.
Praktische Tipps zur Trinkmotivation:
• Bereiten Sie Getränke in Zimmertemperatur zu (kalte Getränke können Magenkrämpfe verursachen).
• Fügen Sie Zitronen-, Gurken- oder Minzenscheiben für den Geschmack hinzu.
• Bieten Sie regelmäßig kleine Portionen an, alle 15-20 Minuten.
• Nutzen Sie wasserreiche Produkte: kalte Suppen, Wassermelonen, Gurken, Tomaten.
• Vermeiden Sie harntreibende Getränke: Kaffee, Tee.
Tipp: Bereiten Sie eine Wasserflasche mit dem Tagesbedarf (z.B. 2 Liter) vor und markieren Sie sie mit Streifen – z.B. mit einem Marker, Klebeband oder einer fertigen Flasche mit aufgedruckter Stundenskala. Jedes "Niveau" ist ein kleiner Erfolg des Tages und eine einfache Möglichkeit, zu überprüfen, ob der Senior tagsüber ausreichend Flüssigkeit trinkt. Das ist nicht nur hilfreich, sondern auch visuell motivierend.
Selbstgemachtes Elektrolytgetränk – Rettung an heißen Tagen
An heißen Tagen verliert der Körper eines Seniors sehr leicht wertvolle Elektrolyte, was zu Schwäche, Schwindel und sogar Ohnmacht führen kann. Eine gute und sichere Möglichkeit, die Flüssigkeitszufuhr zu unterstützen, ist ein selbstgemachtes Elektrolytgetränk – einfach zuzubereiten, mild im Geschmack und von älteren Menschen gut vertragen.
Rezept:
• 1 Liter abgekochtes oder gefiltertes Wasser
• Saft einer Zitrone
• 1/4 Teelöffel Salz (am besten jodfreies)
• 2 Esslöffel Honig
Vermischen Sie alle Zutaten gründlich. Leicht gekühlt, in kleinen Portionen (z.B. ein halbes Glas) regelmäßig über den Tag verteilt servieren – am besten zwischen den Mahlzeiten.
Wichtig! Wenn der Senior harntreibende Medikamente einnimmt, Niereninsuffizienz, Störungen des Natrium-Kalium-Haushalts oder andere Elektrolytprobleme hat, sollten Sie ein solches Getränk immer mit einem Arzt oder einer Gemeindekrankenschwester besprechen.
Für mehr Geschmack können Sie eine Scheibe frischer Gurke oder ein paar Minzblätter hinzufügen. Dies ist eine einfache Möglichkeit, den Körper an heißen Tagen natürlich zu unterstützen – ohne künstliche Zusätze.
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