0800 202 0 776 Angebot erhalten
Lass uns ehrlich sein: Wie sage ich meiner Familie, dass ich eine Pause brauche?

Lass uns ehrlich sein: Wie sage ich meiner Familie, dass ich eine Pause brauche?

Ständig für andere da sein, dabei sich selbst vergessen? So geht es vielen pflegenden Angehörigen. Doch eine Pause zu brauchen ist kein Zeichen von Schwäche – sondern von Stärke. Erfahren Sie hier, wie Sie das Gespräch mit Ihrer Familie suchen, Ihre Bedürfnisse kommunizieren und konkrete Unterstützung organisieren.

Eine Pause ist keine Aufgabe – sondern eine Notwendigkeit

Sagen wir es deutlich:
Der Wunsch nach einer Pause ist kein Zeichen von Schwäche oder Egoismus.
Im Gegenteil – es ist ein Ausdruck von Verantwortungsbewusstsein: für dich selbst und für die Qualität der Pflege deines Angehörigen.
Warnzeichen wie chronische Erschöpfung, Reizbarkeit, Schlafprobleme oder das Gefühl, im Autopilot-Modus zu funktionieren, sind ernst zu nehmen.
Laut Studien der Stiftung ZQP – Zentrum für Qualität in der Pflege leiden 60 % der pflegenden Angehörigen unter hoher psychischer Belastung, über die Hälfte unter gesundheitlichen Problemen infolge ihrer Pflegetätigkeit.

Warum fällt es so schwer, um Hilfe zu bitten?

Viele fühlen sich verpflichtet, alles allein zu schaffen – oft ohne äußeren Druck, aber mit viel innerem.
Hinzu kommt die Angst vor Verurteilung:
  • „Was wird meine Familie denken?“
  • „Bin ich undankbar, wenn ich eine Pause brauche?

In vielen Familien herrscht immer noch das Bild:

  • Frauen müssen funktionieren – leise und ohne Klage.
Dieses Bild gilt es zu durchbrechen.

Wie du das Gespräch führst – Schritt für Schritt

1. Warte nicht auf den perfekten Moment.
Er wird vielleicht nie kommen. Fang an:
„Ich muss mit dir über etwas Wichtiges sprechen. Es fällt mir nicht leicht, aber ich möchte ehrlich sein.“
2. Sprich über deine Gefühle – ohne Schuldzuweisungen.
„Ich bin in letzter Zeit sehr erschöpft. Es fällt mir immer schwerer, geduldig zu bleiben.“
„Ich habe Schlafprobleme. Ich brauche eine Pause, um nicht völlig auszubrennen.“
3. Sag klar, was du brauchst.
„Ich möchte eine Woche Pause von der Pflege. Können wir gemeinsam überlegen, wer mich vertreten kann?“
4. Schlage konkrete Lösungen vor.
„Vielleicht kann jemand aus der Familie einspringen oder wir engagieren eine Betreuungskraft – ich unterstütze bei der Organisation.“

Bereite dich gut vor – eine kleine Checkliste

  • Was brauchst du wirklich – Erholung, emotionale Unterstützung, konkrete Hilfe?
  • Wähle einen ruhigen Moment für das Gespräch
  • Sprich von dir („Ich fühle…“) statt über andere
  • Biete konkrete Lösungen an
  • Erlaube dir Emotionen – sie sind verständlich

Beispiele, die dir helfen können:

„Ich gebe nicht auf – ich brauche nur Zeit, um Kraft zu tanken, damit ich mich weiter mit Herz kümmern kann.“

„Ich bin ein Mensch – und ich spüre die Belastung. Ich möchte vorsorgen, bevor meine Gesundheit leidet.“

„Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam eine langfristig tragfähige Lösung finden – und dazu gehört, dass auch ich mich regenerieren darf.“


Wenn du hörst: „Aber du machst das doch so gut…“

Viele erkennen deine Belastung nicht – weil du nach außen funktionierst.
Du kannst sagen:
„Gerade weil ich es gut machen möchte, brauche ich jetzt eine Pause.“
Oder:
„Ich halte noch durch – aber ich merke, es ist Zeit, auch an mich zu denken.“

Gefühle benennen = Bedürfnisse erkennen

Sprich in der Familie nicht nur über die Organisation – sondern auch über dich:
Erschöpfung. Wut. Traurigkeit. Hilflosigkeit. Erleichterung.
Das sind keine Schwächen – das ist deine Menschlichkeit. Ehrliche, wertschätzende Gespräche verändern Beziehungen.
Ein hilfreicher Ansatz ist die Gewaltfreie Kommunikation (nach Marshall B. Rosenberg) – eine Methode, um über Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen, ohne Schuld oder Konflikte.

„Wenn wir Bedürfnisse verstehen, entsteht Nähe – kein Streit.“ – Marshall B. Rosenberg

Eine Pause ist kein Luxus – sondern Teil des Pflegesystems

ZQP belegt:
Regelmäßige Entlastung senkt das Burnout-Risiko um bis zu 40 %.
Pflegende mit Auszeiten berichten von besserer Lebensqualität und stabileren Beziehungen zu ihren Angehörigen.
Der deutsche Gesetzgeber unterstützt dich:
Verhinderungspflege (vertretende Betreuung bei Erholung oder Krankheit)
Pflegezeit & Familienpflegezeit (zeitlich begrenzte Freistellung von der Arbeit)
Denn: Pflegende Angehörige sind das Rückgrat der Langzeitpflege.
Ihr Wohl ist entscheidend für das Wohl der Pflegebedürftigen.

Plane deine nächste Pause – nicht später, sondern jetzt

Mach einen Rhythmus daraus:
  • Alle 2–3 Monate eine Auszeit.
  • Rede mit der Familie über einen Pflegeplan im Wechsel.
  • Nur mit Planbarkeit wird Pflege tragfähig.

Du musst dich nicht schämen – du darfst dich kümmern: auch um dich selbst

Pflege ist körperlich und emotional herausfordernd.
Du hast jedes Recht, müde zu sein – und das auszusprechen.
Eine Pause zu fordern ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke.
Du brauchst Unterstützung bei der Organisation?
Wir von ATERIMA CARE helfen dir, die passende Lösung zu finden – mit unserer häuslichen Seniorenbetreuung, kurzfristig, individuell und mit Herz.



100% selbst
rekrutiertes
und geprüftes Personal
Schnelle Hilfe
(ab 3 Tage nach
Anforderung)
Spezielles
Pflegefachteam