Achtsamkeit und die Beziehung zu Demenzkranken – Einfühlsamkeit durch den Moment
Die Beziehung zu einem demenzerkrankten Menschen ist oft von Missverständnissen, emotionalen Höhen und Tiefen geprägt. Da Demenzkranke in ihrem eigenen Zeitgefühl leben, kann Achtsamkeit dazu beitragen, besser auf sie einzugehen und ihnen das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu geben.
Wie kann Achtsamkeit die Kommunikation verbessern?
Demenzkranke Menschen haben häufig Schwierigkeiten, ihre Gedanken in Worte zu fassen. Achtsamkeit kann hier helfen, indem sie uns lehrt, geduldig zuzuhören und die nonverbalen Signale wahrzunehmen. Achtsamkeit bedeutet auch, den Moment anzunehmen, wie er ist, ohne sofort Lösungen oder Antworten zu suchen. Für Demenzkranke kann das sehr beruhigend sein. Wenn zum Beispiel ein Demenzkranker wiederholt eine Frage stellt, kann es hilfreich sein, einfach ruhig und aufmerksam zu antworten, ohne Frustration zu zeigen. Statt die Frage zu korrigieren oder zu beantworten, kann es auch hilfreich sein, sich mit dem Betroffenen auf eine andere Weise zu verbinden – etwa durch ein sanftes Lächeln oder eine Berührung, die zeigt, dass er gehört wird.
Was bewirkt Achtsamkeit in der Beziehung zu Demenzkranken?
Achtsamkeit ermöglicht es, das Gegenüber intensiver wahrzunehmen und einfühlsamer auf seine Bedürfnisse einzugehen. Viele Demenzkranke spüren, wenn ihnen mit Ruhe und Geduld begegnet wird, was sich positiv auf ihr Wohlbefinden auswirkt. Ein einfaches Beispiel: Wenn der Demenzkranke sich über ein bestimmtes Thema wiederholt äußert, ist es hilfreich, sich ihm in dieser Situation zuzuwenden, Augenkontakt zu halten und sich wirklich auf das zu konzentrieren, was er ausdrücken möchte. Die Atmosphäre der Achtsamkeit kann helfen, Angst oder Unsicherheit zu verringern. Auch als pflegende/r Angehörige/r können wir durch achtsame Momente Stress abbauen und die Beziehung zur pflegebedürftigen Person vertiefen. Ein achtsamer Moment könnte ein gemeinsames, langsames Gehen im Park sein, bei dem man sich Zeit nimmt, die Umgebung und die Gefühle des anderen zu bemerken.
Achtsamkeitstechniken, die im Umgang mit Demenz helfen
Neben Atemübungen kann auch die Körperwahrnehmung helfen, im Moment zu sein. Eine Übung ist das bewusste Halten der Hand der pflegebedürftigen Person oder das ruhige Zuhören, wenn sie erzählt. Diese einfache Geste gibt dem Demenzkranken nicht nur das Gefühl von Nähe, sondern kann auch beruhigend wirken, besonders in stressigen Momenten. Auch gemeinsame Aktivitäten wie das Betrachten von Fotos oder das Ansehen von vertrauten Gegenständen kann als achtsames Ritual dienen, das die Bindung stärkt. Ein weiteres Beispiel ist das Singen von Liedern, die der Demenzkranke vielleicht aus seiner Kindheit kennt. Musik hat eine besondere Kraft, Erinnerungen zu wecken und emotionale Verbindungen zu schaffen, die auch in fortgeschrittenen Stadien der Demenz erhalten bleiben können.
Achtsamkeit hilft uns nicht nur, den Demenzkranken besser zu verstehen, sondern stärkt auch die eigene Resilienz und die Beziehung im Allgemeinen. Jeder kleine Moment der Aufmerksamkeit und des Mitgefühls kann einen großen Unterschied machen.
Mehr über Achtsamkeit in der Pflege von Demenzkranken wird unsere Expertin Katrin Beckmann in unserem Webinar erzählen, das am 11.12. um 18:00 Uhr stattfindet. Wir laden Sie herzlich zur Teilnahme ein!
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